In der Elektrotechnik und im Schaltschrankbau spielen die sogenannten „IP-Schutzarten“ eine entscheidende Rolle, um elektrische Geräte und Komponenten vor verschiedenen Umwelteinflüssen zu schützen. IP steht für „Ingress Protection“ oder „International Protection“ und wird oft als IP-Code bezeichnet. Diese Schutzklassen werden durch eine Kombination von zwei Ziffern ausgedrückt, wobei jede Ziffer eine spezifische Bedeutung hat.
Welchen Stellenwert haben die IP-Kennziffern im Schaltschrankbau?
Gerade beim Bau von Elektronikgehäusen und Schaltschränken sind die Schutzarten IP nach EN 60529 von großer Bedeutung. Diese sind vor allem dann wichtig, wenn das Gehäuse oder der Schaltschrank an einem Einsatzort aufgestellt wird, der Wind, Wetter oder Schmutz verstärkt ausgesetzt ist.
Zunächst gilt es jedoch zu klären, welcher Unterschied zwischen dem Begriff Schutzart und Schutzklasse besteht. Denn im alltäglichen Gebrauch werden die Begriffe meist gleichbedeutend verwendet, was oft zu Verwechslungen zweier ähnlicher Begriffe führt. Tatsächlich beschreiben beide Begriffe völlig unterschiedliche Dinge. Deshalb gehen wir in diesem Beitrag näher auf die Bedeutung und Relevanz von IP-Schutzarten wie auch IP-Schutzklassen im Elektrobereich ein.
Was ist der Unterschied zwischen Schutzart und Schutzklasse?
Schutzklasse
Die Schutzklasse beschreibt den Schutz eines Gegenstandes gegen Berührungsspannungen. Sprich er soll vor allem das Entstehen eines elektrischen Schlages verhindern. Grundsätzlich werden elektrische Betriebsmittel dadurch in vier unterschiedliche Schutzklassen eingeteilt. Bei der Klasse 0 besteht neben der Basisisolierung kein weiterer Schutz gegen einen elektrischen Schlag, wodurch ein Anschluss an das Schutzleitersystem nicht möglich ist. Betriebsmittel dieser Klasse sind in der Regel nicht gesondert gekennzeichnet, da die Klasse 0 keinerlei Symbol besitzt. Je höher die Klasse eines elektrischen Betriebsmittels ausfällt, umso besser ist dieses gesichert. Betriebsmittel der Klasse 3 arbeiten dadurch mit Sicherheitskleinspannung oder mit Schutzkleinspannung und dürfen lediglich an PELV- oder SELV-Stromquellen angeschlossen werden.
Quelle: Schutzklasse | wenglor
Schutzart
Eine Schutzart hingegen beschreibt den Schutz eines Betriebsmittels gegen direktes Berühren oder gegen Stöße oder das Eindringen von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten. Dadurch ergibt sich eine hohe Bedeutung für den Gehäusebau, da viele Elektronikgehäuse und Steuerschränke über viele Jahre unter erschwerten Umweltbedingungen sicher arbeiten müssen. Eine besonders große Bedeutung kommt dabei der Schutzart IP zuteil.
Quelle: Normgerechte Lösungen zur Prüfung von Staub- und Wasserdichtigkeit (all-electronics.de)
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